3eck

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Eine Rampe, die ich so noch nie gedacht, geschweige denn gesehen, habe. Ein Dreieck, das man skaten kann gab es, meines Wissenstands, noch nie. Es ist, das muss man ehrlich zugeben, ein elendiges Miststück. Nein, nicht, dass es schlecht gebaut ist oder zu groß oder zu klein, es ist einfach schwer zu fahren. In Erinnerung bleibt mir Tom Kleinschmidt bei der offiziellen Eröffnung vor einigen Wochen, der dieses Dreieck Normal genau wie Switch auseinander genommen hat – da hat eine Line eine halbe Ewigkeit gedauert und dass ohne einen Trick doppelt zu machen. Es ist, in den Wochen in denen die Rampe offen stand, auch des öfteren vorgekommen, dass sich Leute beim Drop-In auf's Maul gehauen haben. Man kann das jetzt auf das Holz schieben oder auf den schlechten Tag, den man hatte, aber die Wahrheit ist schlicht und ergreifend, dass man noch in der Transition eine Kurve auf das neben einem liegende Cooping fahren muss. Das macht die Rampe auch so interessant, denn man kann eigentlich nur im Kreis fahren. Tricks to fakie werden hier ganz besonders hart bestraft. Was man allerdings dazu sagen muss ist, dass niemand sich schlapp gelacht hat oder dachte, dass jemand gerade erst angefangen hat Skateboard zu fahren, wenn er diese Ding gedropt ist – es ging uns nämlich allen so.

Wir haben noch ein kleines Interview mit David Lichtenauer, einem der Verantwortlichen, dieser Aktion, klicken lohnt sich also.


 
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Wie kam es zu diesem Projekt? Seid ihr selbst auf die Idee gekommen oder wurdet ihr inspiriert, oder lag euch die Möglichkeit einfach vor den Füßen?

Die Grundidee eine dreieckige Minirampe zu bauen, kam von Tobias Thomas. Inspiriert wurde das ganze von einem Gedanken der uns alle zu diesem Zeitpunkt sehr stark beschäftigt hat. Ich müsste aber jetzt sehr, sehr weit ausholen um das alles zu erklären.

Wie kam es dazu, dass ihr es ausgerechnet im Stattbad Wedding gemacht habt und nicht in Mitte oder Kreuzberg?

Dass wir das Projekt im Stattbad Wedding verwirklicht haben, ist vor allem Jochen Küpper zu verdanken, der uns dort die nötigen Räumlichkeiten zur Verfügung gestellt und uns von Anfang an vertraut und unterstützt hat. Abgesehen davon kann ich mir Berlin auch keinen schöneren Ort vorstellen, um ein derartiges Projekt zu realisieren, als das Stattbad.

 Janksi nutzt den zur Verfügung gestellten Raum exellent mit einem Cannonball der Extraklasse.


Wie lange hat es insgesamtalso vom ersten Gedanken bis zu den ersten Besucherngedauert, bis das Projekt stand?

Gute Frage. Ich denke in etwa ein Jahr. Das erste Gespräch mit Jochen haben wir soweit ich weiss im Januar 2011 geführt, als wir selbst eine Ausstellung im Stattbad besucht haben. Danach ist eine ganze Weile lang nichts passiert. Wir hatten ja alle kein Geld um die Rampe zu bezahlen und ein Sponsor kam für uns, für dieses Projekt, nicht in Frage.
So wirklich losgegangen mit den Vorbereitungen ist es dann gute 300 Kilometer weiter im Süden, in einem kleinen Ort namens Kirchenlamitz. Ich hatte dort den Auftrag eine Minirampe für das Radquartier zu bauen. Lars (Noll) und ich haben uns dann während der Bauarbeiten dazu entschlossen, dass Geld das wir dabei verdienten komplett in die Rampe zu investieren.
Als das geschehen war, war der Grundstein gelegt und alle Beteiligten, die ausnahmslos großartige Arbeit gemacht haben, konnten anfangen zu werkeln.

Dann ist schonmal klar, dass ihr Schweiß und Blut in das Projekt gesteckt habt, aber wie viel Kohle liegt und hängt von euch im Stattbad?

Wenig Geld für Leute mit viel Geld, viel Geld für Leute mit wenig Geld.


Aus welcher Perspektive man es auch betrachten mag, bei diesem
360 Flip hat Alex außer Schweiß und Blut auch viel, viel Style reingesteckt.


OK, finazielle habt ihr also euer letztes Hemd gegeben, das ist jetzt wirklich jeden klar, aber wie viele Leute haben insgesamt mitgeholfen?

Es waren in etwa 50-60 die das Projekt gestemmt haben und noch einmal ungefähr 30-40 Musiker, Poetry-Slammer und Video-Künstler, die das Programm gestaltet haben. Also um die 100 Menschen, vor deren Hingabe ich meinen Hut ziehe.

Hattet ihr große Probleme oder Leute, die euch im Weg standen?

Stress, Scheisserei und persönlicher Bankrott... Nein, nicht wirklich. Soweit ich mich erinnern kann haben uns eigentlich alle nur ermutigt und unterstützt. Ab und zu kam mir das Projekt selbst vor als würde es uns im Weg stehen. Aber irgendwie hat dann doch alles hingehauen.

Ihr habt nicht nur die Rampe, sondern auch eine Ausstellung mit viel Kunst von Malerei über Fotografien und Videos bis hin zu Objektkunst. Wer hat diese Kunst gemacht und wie kamt ihr auf die Künstler?

Wir hatten verschiedenste Künstler aus über zehn Ländern zu Gast, die sich in ganz unterschiedlicher Art und Weise an Rampenlicht beteiligt haben. Mit einigen waren wir zuvor schon befreundet, einige haben wir aus Interesse an deren Arbeit selbst angesprochen und wieder andere sind von sich aus auf uns zugekommen.


David mit einem Prachtexemplar von einem FS Wallride an dem selbstgebauten Wallride, der nur aus Holz und Industrieknetmasse besteht.



War das Projekt bisher nach euren Vorstellungen oder habt ihr euch mehr erwartet?

Vorgestellt und geplant haben wir uns das Projekt komplett anders als es dann gelaufen ist. Wir hatten ursprünglich vor eine viel themengebundenere und kleinere Ausstellung um die dreieckige Rampe zu arrangieren. Aber mit dem Hinzustossen von immer mehr Leuten kamen viele neue Einflüsse hinzu und Rampenlicht hat sich quasi verselbstständigt. Aus der gesellschaftskritischen, politischen Kunstausstellung ist eine rauschende, mitreissende Kulturveranstaltung geworden. Als mir dieser Wandel zum ersten mal bewusst wurde, hatte ich zunächst schon meine Probleme, das zu akzeptieren. Ich weiss nicht, wie es den anderen dabei ging. Ich kann nur für mich selbst sprechen und sagen, dass ich am Ende von Rampenlicht sagen kann, dass ich jeden Moment gelebt und geliebt habe und ich mir niemals mehr hätte erwarten können.

Jetzt geht es dem Ende zu. Wie ich aber schon gehört habe soll es einen Umbau der Rampe und eine Zusammenarbeit mit dem Skateboardmuseum in Stattgart geben? Was ist da dran oder könnt ihr dazu noch nichts sagen?

Ein Umbau der Rampe und eine Zusammenarbeit mit dem Skateboardmuseum stehen im Raum, aber es gibt noch keinerlei Spruchreife Ergebnisse. Nur Ideen. Aber damit fängt ja bekanntlich alles an. Was auf jeden Fall klar ist, dass die dreieckige Rampe abgebaut werden wird. Noch nicht sofort aber im Laufe des nächsten Monats. Nichts ist für die Ewigkeit und das ist auch gut.

Alles klar, dann sind wir jetzt im Bilde. Danke David.

Mehr Bilder gibt's weiter unten und Videos und Informationen, sowie noch viel mehr Bilder auf dem Blog von Rampenlicht.


Juppi und der Beanplant - das passt wie die Faust auf's Auge.

 Danni mit viel Mut zur Lücke und Kreativität - Tailslide

 Henning überwindet da die Ecke gekonnt mit einem Boneless Varial, wo andere nur in die Wand fahren und der Run vorbei ist.
 Vale geht die Geschichte von der anderen Seite an, kommt aber mit deinem Stand-up to Smith genauso gut über das unfahrbahre Terrain.

 Nur der übersichthalber: die Übersicht.