Mir ist die Idee Filmern die Möglichkeit zu geben sich vor der Kamera zu zeigen vor ein paar Jahren gekommen. Diese Idee verschwand aber schnell wieder in einer Schublade und blieb dort für eine Weile. Als dann das TWS Cinematographer Project rauskam, holte ich die Idee wieder auf den Tisch und plante ein bisschen, wie ich es machen wollte. Schnell war klar es sollte ein Skatefoto, ein Interview und ein Portrait sein. Ich habe einige Leute angesprochen, bei denen ich wusste, dass sie Bock haben würden. Bei manchen war ich mir unsicher und dachte, dass sie die Idee vielleicht doof und einfallslos finden könnten. Ich dachte vor allem mit der Idee ein Skatefoto zu schießen komme ich nicht so gut an, obwohl man als Filmer ja auch Tricks kann und nicht nur nebenherrollen. Eine Person aus der zweiten Gruppe war Philipp. Ich war ganz glücklich und erstaunt, wie sehr er sich dafür begeisterte und mich sogar angerufen hatte, dass wir doch jetzt bitte mal das Skatefoto schießen sollen, er habe da so einen neuen Spot, wo er etwas machen könnte. Ich bin froh ein Interview mit "Blechi", der FRY schon seit einer Weile auskundschaftet, zu haben.
Philipp "Blechi" Hambach
Hi Philipp, fangen wir klassisch an: Wie bist du zum Filmen gekommen?
Ich habe mir vor ca. 12 Jahren eine alte Hi-8 Cam gekauft und dann haben meine Homies und ich uns immer gegenseitig gefilmt und alles später mit nem Videorecorder und der Cam geschnitten. Damals lag der Fokus noch eindeutig auf dem „gefilmt werden“ und selber filmen war eher Mittel zum Zweck. Es herrschte damals auch ein relativ demokratisches Rotationsprinzip; soll heißen, dass jeder mal filmen musste, um auch in den Genuss zu kommen, gefilmt zu werden. Dementsprechend war auch die Qualität des Videomaterials. Die Footage-Tapes haben wir uns dann abends immer in geselliger Runde zu überlauter Musik angesehen… Immer und immer wieder.
Dann bin ich im Sommer 2003 nach Berlin gezogen und die alte Hi-8 Cam kam auch mit. Hier war ich dann anfangs immer mit Kickermatze unterwegs und wir waren eigentlich schon von Anfang an immer überall in Berlin auf Mission und weil Matze immer sehr motiviert war, habe ich dann auch etwas ernsthafter gefilmt. Wer bei Youtube „Back in the Days 2000 – 2004“ und „Blechschmelze“ sucht, bekommt ein 22 minütiges Video aus dieser Zeit.
Dann hat mich 2005 die Lust am Filmen richtig gepackt und ich hab mir klassisch 'ne VX1000 und nen Raynox-Fisheye besorgt. Erste Footage kann man auch im oben angeführten Video sehen. Dann kann irgendwann 2006 mein Youtube-Account und der Rest ist Geschichte.
Wie lange skatest du schon?
Seit Sommer 1997
Wie viele Fisheyes hast du schon geschrottet oder sind die so stabil, dass du immer noch das erste hast?
Ich hatte einige Fisheyes, meistens Mark I, bzw. Mark II-Nachbauten. Die waren zwar realtiv gut, jedoch haben die Camhits magisch angezogen, so dass ich meist mit Kratzern auf der Linse gefilmt habe und immer schön darauf achten musste, wie das Licht einfällt. Erst mit dem original Century-Fisheye hatte ich dann dauerhaftes Glück und das Ding hat tatsächlich 2 Jahre lang zwar einige Hits einstecken müssen, aber nie einen Kratzer abbekommen.
Jetzt ist Filmen für dich auch kein Beruf mit dem du viel Geld verdienen kannst, wie verdienst du deine Brötchen?
Als Sozialpädagoge im Suchtbereich und wenn ich Zeit habe, dann mache ich ab und zu Schnittaufträge, Filmjobs, Regieassistenz oder Helfe mit Rat und Tat bei diversen Produktionen aus. All dies aber eher in geringerem Umfang.
Was würdest du einem Anfänger raten, wenn er anfangen wollte zu filmen?
Fangt bitte mit einer günstigen Einsteiger-Cam an und nehmt euch die Zeit, diese kennenzulernen. Auch ich habe Anfangs den Fehler gemacht, mit meinen „größeren“ Cams unüberlegt drauflos zu filmen. Wer seine Kamera kennt, der wird auch vieles aus ihr rausholen können, ohne arschteures Equipment dafür zu haben.
Sollte die dauerhafte Lust am Filmen dann da sein, würde ich einfach nur raus und so viel filmen wie möglich und die Footage dann so schnell wie möglich bearbeiten und nicht rumliegen lassen. Alles weitere ergibt sich dann sowieso...
Wie sieht für dich ein guter Tag hinter der Kamera aus, außer das alle Tricks und Lines first try kommen oder ist das vielleicht sogar besser, wenn nicht alles gleich im ersten Versuch geht?
Da gibt es zwei Szenarien. Das erste wäre natürlich klassisch: die geile Crew mit Homies und gerne auch ein paar motivierte „neue“ Leute, die etwas frischen Wind in die Gruppendynamik bringen. Am besten hat dann jeder ein Fahrrad dabei und ab geht’s durch die Mitte und auf zu neuen Spots. Wenn am Ende dann jeder was Gutes gestanden hat, dann ist alles bestens. Das zweite Szenario bestünde dann aus einem ausgewählten kleinen und motivierten Kreis und einem klaren Ziel mit entsprechendem Erfolg. Wichtig auch hier, dass ein neuer Spot geskatet wird - natürlich von mir gefunden und als tauglich erklärt. Ob die Tricks dann first try kommen, oder nicht ist eher nebensächlich. Wichtig ist immer nur, dass die Beteiligten sich der Relation des eigenen Könnens und des zu skatenden Spots bewusst sind und dass dann entsprechend umsetzen können. Da auch hier gerne Fahrrad gefahren werden darf, orakel ich einfach mal: „Der Weg ist das Ziel“
Ich habe mir vor ca. 12 Jahren eine alte Hi-8 Cam gekauft und dann haben meine Homies und ich uns immer gegenseitig gefilmt und alles später mit nem Videorecorder und der Cam geschnitten. Damals lag der Fokus noch eindeutig auf dem „gefilmt werden“ und selber filmen war eher Mittel zum Zweck. Es herrschte damals auch ein relativ demokratisches Rotationsprinzip; soll heißen, dass jeder mal filmen musste, um auch in den Genuss zu kommen, gefilmt zu werden. Dementsprechend war auch die Qualität des Videomaterials. Die Footage-Tapes haben wir uns dann abends immer in geselliger Runde zu überlauter Musik angesehen… Immer und immer wieder.
Dann bin ich im Sommer 2003 nach Berlin gezogen und die alte Hi-8 Cam kam auch mit. Hier war ich dann anfangs immer mit Kickermatze unterwegs und wir waren eigentlich schon von Anfang an immer überall in Berlin auf Mission und weil Matze immer sehr motiviert war, habe ich dann auch etwas ernsthafter gefilmt. Wer bei Youtube „Back in the Days 2000 – 2004“ und „Blechschmelze“ sucht, bekommt ein 22 minütiges Video aus dieser Zeit.
Dann hat mich 2005 die Lust am Filmen richtig gepackt und ich hab mir klassisch 'ne VX1000 und nen Raynox-Fisheye besorgt. Erste Footage kann man auch im oben angeführten Video sehen. Dann kann irgendwann 2006 mein Youtube-Account und der Rest ist Geschichte.
Wie lange skatest du schon?
Seit Sommer 1997
Wie viele Fisheyes hast du schon geschrottet oder sind die so stabil, dass du immer noch das erste hast?
Ich hatte einige Fisheyes, meistens Mark I, bzw. Mark II-Nachbauten. Die waren zwar realtiv gut, jedoch haben die Camhits magisch angezogen, so dass ich meist mit Kratzern auf der Linse gefilmt habe und immer schön darauf achten musste, wie das Licht einfällt. Erst mit dem original Century-Fisheye hatte ich dann dauerhaftes Glück und das Ding hat tatsächlich 2 Jahre lang zwar einige Hits einstecken müssen, aber nie einen Kratzer abbekommen.
Jetzt ist Filmen für dich auch kein Beruf mit dem du viel Geld verdienen kannst, wie verdienst du deine Brötchen?
Als Sozialpädagoge im Suchtbereich und wenn ich Zeit habe, dann mache ich ab und zu Schnittaufträge, Filmjobs, Regieassistenz oder Helfe mit Rat und Tat bei diversen Produktionen aus. All dies aber eher in geringerem Umfang.
Was würdest du einem Anfänger raten, wenn er anfangen wollte zu filmen?
Fangt bitte mit einer günstigen Einsteiger-Cam an und nehmt euch die Zeit, diese kennenzulernen. Auch ich habe Anfangs den Fehler gemacht, mit meinen „größeren“ Cams unüberlegt drauflos zu filmen. Wer seine Kamera kennt, der wird auch vieles aus ihr rausholen können, ohne arschteures Equipment dafür zu haben.
Sollte die dauerhafte Lust am Filmen dann da sein, würde ich einfach nur raus und so viel filmen wie möglich und die Footage dann so schnell wie möglich bearbeiten und nicht rumliegen lassen. Alles weitere ergibt sich dann sowieso...
Wie sieht für dich ein guter Tag hinter der Kamera aus, außer das alle Tricks und Lines first try kommen oder ist das vielleicht sogar besser, wenn nicht alles gleich im ersten Versuch geht?
Da gibt es zwei Szenarien. Das erste wäre natürlich klassisch: die geile Crew mit Homies und gerne auch ein paar motivierte „neue“ Leute, die etwas frischen Wind in die Gruppendynamik bringen. Am besten hat dann jeder ein Fahrrad dabei und ab geht’s durch die Mitte und auf zu neuen Spots. Wenn am Ende dann jeder was Gutes gestanden hat, dann ist alles bestens. Das zweite Szenario bestünde dann aus einem ausgewählten kleinen und motivierten Kreis und einem klaren Ziel mit entsprechendem Erfolg. Wichtig auch hier, dass ein neuer Spot geskatet wird - natürlich von mir gefunden und als tauglich erklärt. Ob die Tricks dann first try kommen, oder nicht ist eher nebensächlich. Wichtig ist immer nur, dass die Beteiligten sich der Relation des eigenen Könnens und des zu skatenden Spots bewusst sind und dass dann entsprechend umsetzen können. Da auch hier gerne Fahrrad gefahren werden darf, orakel ich einfach mal: „Der Weg ist das Ziel“
Wie oft gehst du in der Woche filmen?
Früher, so vor ca. 3-4 Jahren bin ich fast täglich filmen gegangen, und habe dann auch gerne mal Uni ausfallen lassen, oder habe bei gutem Wetter kurzfristig mal eine Arbeitsschicht getauscht, bzw. bin kurzfristig krank geworden. Als ich dann mit meinem Studium fertig geworden bin und meine Freundin mit unserer Tochter schwanger geworden ist, bzw. ich dann einen festen Job hatte, fühlte ich mich andauernd ein wenig mehr „falsch“ mit meiner umfangreichen Skateboard-filmerischen Tätigkeit. Das passte irgendwie nicht mehr zu meinem Selbstbild. Heute haben sich meine Prioritäten eigentlich vollständig auf Arbeit und Familie verschoben und ich gehe ca. alle 4 Wochen mal ernsthaft Filmen und geniesse dafür das aktive Skaten umso mehr. Manchmal erbarmt ich Dirkye [ein weiterer Kanidadat für diese Reihe] sogar und filmt mich.
Was hast du lieber vor der Linse, krasse Banger oder einfach nur normales Skaten?
Hmm, schwierig. Eigentlich gefällt es mir am besten, wenn mal wieder jemand auf eine meiner wunderbaren Beschreibungen eines, in Wahrheit, ziemlich beschissenen Spots reinfällt und dann da tatsächlich 'nen geilen Trick macht. Das ist schon oft genug passiert und dann freuen sich alle Beteiligten umso mehr. Da wird dann ein einfacher Trick zum krassen Banger. Tragisch meist jedoch, weil die Beschaffenheit des Spots, welche den Trick erst zum Banger werden lässt, meist nur schwer zu sehen ist.
Wenn man deinen You-Tube-Account durchsucht findet man da nicht nur unzählige Clips mit Left-overs sondern auch ein paar längere Videos. Hast du ein Projekt an dem du im Moment arbeitest oder filmst du einfach nur so und schaust
dann was daraus wird?
Ich bin mittlerweile gewissermaßen Privatier. Ich lasse meinem Youtube-Channel für mich arbeiten und hoffe, dass dieser noch eine Weile interessant ist. Ansonsten werde ich eventuell einen Teil meiner Footage zu irgendwelchen Projekten anderer beisteuern, oder nochmal eine Montage für Youtube machen. Aber ansonsten habe ich weder in kürzerer, noch in längerer Zeit was geplant und bin eher „raus“.
Ich bin mittlerweile gewissermaßen Privatier. Ich lasse meinem Youtube-Channel für mich arbeiten und hoffe, dass dieser noch eine Weile interessant ist. Ansonsten werde ich eventuell einen Teil meiner Footage zu irgendwelchen Projekten anderer beisteuern, oder nochmal eine Montage für Youtube machen. Aber ansonsten habe ich weder in kürzerer, noch in längerer Zeit was geplant und bin eher „raus“.
Krooked Grind to fakie
Weißt du noch an wen du deine alte VX 1000 verkauft hast?
Die habe ich im 2008 Rollbrettmedia-Forum an irgendeinen Typen aus dem Saarland verkauft. Die war damals schon nicht mehr ganz fit, aber der Dude meinte, er würde es wieder hinbekommen. Ich glaub 400 Euro hab ich noch dafür bekommen. Da hatte ich aber schon seit ca. 1,5 Jahren ne Panasonic DVX 100 und die VX nur noch als Ersatz.
Das
Ding ist, du hast deine VX an Tobes Freund Kostja verkauft,
der mit der Kamera gefilmt und an Tobe weitergegeben hat,
als er in die USA ausgewandert ist. Die Kamera hat sozusagen eine Runde durch Deutschland gemacht und ist nun wieder zurück in Berlin.
Lustig, das ist ja ein Ding...
Zurück zu meinen eigentlichen Fragen: Viele Videos werden heutzutage in einzelnen Parts heraus gebracht oder einfach nur kleine Clips für einen Sponsor. Was hältst du von dem Internet-Clip-Hype? Seegen oder Fluch?
Naja, dass ich ein unaufhaltsames Phänomen. Ich denke da eher ganzheitlich drüber, aber das hier auszuführen wäre etwas zu umfangreich. Verkürzt würde ich sagen, dass es einerseits schön für die Konsumenten ist, weil diese eine schöne Vielfalt haben, aber letztendlich die Anbieter und die Konsumenten das Problem sind. Aber da ich selber auch Teil des Ganzen bin und mit-profitiere, muss ich es auch irgendwie cool finden.
Aber du kannst mir wahrscheinlich trotzdem deine 3 Lieblings-Videos nennen, oder?
Lieblingsvideos habe ich keine, aber ein paar Videos sind mir schon im Gedächtnis geblieben.
Vom nostalgischen Standpunkt aus wären da:
Foundation – Nervous Breakdown
Toy Machine – Jump off a Building
Shortys – Fullfill the Dream
und bei relativ aktuelle Videos:
Nike SB – Debacle und Chronicle I
Mia Skateshop Video
Think Promovideo
Und deine 3 Lieblings-Filme?
Puh, da sind einige im Gedächtnis geblieben:
Man on Wire – Wunderbare Dokumentation über einen Hochseilartisten
This is Spinal Tab – kultige Mockumentary über DIE Rockband überhaupt
The Prestige – Christopher Nolan!!!
1,2,3 von Billy Wilder
Ach ja, dann noch „Pi“ und „Requiem for a Dream“ von Darren Aronofsky.
Hast du auch deinen Lieblingsfilmemacher außerhalb von Skateboarding?
Wahrscheinlich Christopher Nolan, wegen dem Look seiner Filme und Darren Aronofsky wegen dem psychologischen Aspekt. Immer wieder gerne sehe ich auch Billy Wilder Filme an, weil der einfach schon vor 60 Jahren einen super Humor hatte.
Du hattest vorhin erwähnt, dass du noch Cutter und Berater bist aber stehst du auch mal vor der Kamera?
Ab und zu mal, aber dann meist mit den immer gleichen Tricks, die ich meine zu können. Das letzte mal beim Photoshoot mit Bo. Das nächste mal wahrscheinlich wieder mit Dirkye beim Versuch, etwas für sein Full-Length zu filmen. Watch out for some K-Grinds, flatland-nollie Flicks and Wallies
Was für's Auge: HD oder MiniDV oder ist das egal?
Auf jeden Fall HD... MiniDV hat zwar nen schicken Look, aber Skateboarding ist innovativ, also sollte man das auch auf die Kameratechnik umsetzen.
Merke: Keep Skateboarding innovative and creative. Danke für das Interview, Philipp.
Ich habe zu danken.